Seit nunmehr 14 Bundesligaheimspielen ungeschlagen, die vierte Weiße Weste aus den vergangenen sechs Ligapartien im Deutsche Bank Park, die Punkte sechs, sieben und acht in der laufenden Saison im Oberhaus vor heimischer Kulisse und das Ende einer fünf Bundesligaspiele andauernden Durststrecke – dies die nüchternen Zahlen eines ansonsten emotionalen Fußballabends im Stadtwald. Ein Abend zwischen „Jetzt aber“, „Sehr schön“, „Das gibt’s doch nicht“ und „Na endlich“; zwischen Haare raufen, Jubel und Begeisterung.
Mit gutem Gefühl in die Pause
Der 2:0-Heimsieg am siebten Spieltag lässt die Adlerträger mit einem guten Gefühl in die zweite FIFA-Abstellungsperiode der Saison gehen. Und ist der nächste Schritt eines Prozesses, der im Sommer seinen Anfang genommen hat. „Seit ein paar Wochen lernen wir uns immer besser kennen. Wir haben 16 neue Spieler, ein neues Trainerteam und viele neue Ideen. Das braucht dann einfach Zeit, die Spieler müssen sich erst finden. Die Neuen kommen aber immer besser zurecht, wir finden als Mannschaft besser zusammen. Das sieht man auch auf dem Platz“, sagt Kevin Trapp. Torschütze Ansgar Knauff schließt sich an: „Unser taktischer Aufbau mit und gegen den Ball funktioniert immer besser.“
Ein junger Schwede und ein Doppelwechsel
Als Frankfurts Nummer 36 in der 72. Spielminute den späteren Endstand markierte und jubelnd in Richtung tobende Nordwestkurve abbog, stand er gerade einmal fünf Minuten auf dem Platz – ebenso wie Nacho Ferri, der gemeinsam mit Knauff eingewechselt worden war und entscheidenden Anteil am Treffer des 21-Jährigen hatte, indem er den Ball von Aurélio Buta geschickt durchließ. „Er hat es vorher gut gemacht und das Auge dafür, dass ich hinter ihm stehe. Das habe ich ihm nach dem Tor auch noch mal gesagt. Dadurch kann ich den Ball ins kurze Eck schieben“, lobte Knauff seinen Teamkollegen und darf sich zugleich über Zuspruch von Sportvorstand Markus Krösche freuen: „Ansgar kommt rein und belohnt sich für seine Leistung der letzten Wochen.“
Genau das tat auch Hugo Larsson, der mit seinem wuchtigen Distanzschuss seinen Premierentreffer in der Bundesliga verbuchte und damit zugleich den „Dosenöffner“, wie es Cheftrainer Dino Toppmöller später formulierte, für die Adlerträger gab. „Er marschiert mit 19 Jahren vorneweg, ist sehr laufstark, übernimmt Verantwortung und holt sich viele Bälle. Er ist ein wichtiger Teil der Mannschaft“, sagte der 42-Jährige über den vor der Saison aus Malmö nach Frankfurt gewechselten Youngster. Larsson ist damit der vierte Schwede, der in der Bundesliga für die Hessen getroffen hat – nach Johnny Ekström, Jan Svensson und Branimir Hrgota.
Hasebe zieht gleich
Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit war Larssons Arbeitstag beendet, gemeinsam mit Farès Chaibi verließ er den Platz. Im Zuge dieses Doppelwechsels kam neben Hrvoje Smolcic auch Makoto Hasebe ins Spiel. Der Japaner sorgte damit, wie soll es auch anders sein, für einen weiteren Eintrag in das SGE-Geschichtsbuch: Mit seinem 229. Bundesligaspiel für die Eintracht zog er mit Oka Nikolov als Rekordausländer der Adler gleich – Nikolov, gebürtiger Hesse, spielte für Nordmazedonien.
Ausblick: Adler auf Reisen
In den kommenden Tagen wird es ruhiger im ProfiCamp sowie auf den Trainingsplätzen im Deutsche Bank Park, einige Spieler zieht es zu ihren Nationalmannschaften. Zwei Trainingseinheiten sowie das freundschaftliche Testspiel am Freitag, 13. Oktober, 19 Uhr, bei der BSG Chemie Leipzig stehen in dieser Woche auf dem Programm. In der Folgewoche startet die Eintracht mit der Vorbreitung auf das Bundesligaauswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim. Anpfiff in der Sinsheimer PreZero Arena ist am Samstag, 21. Oktober, 15.30 Uhr.