Skela, Meier und Co. zaubern im Hinterland

Kaum ein Spieler der Traditionsmannschaft hat in den vergangenen zehn Jahren so oft für das Team von Karl-Heinz Körbel auf dem Platz gestanden wie Ervin Skela. Am vergangenen Freitag kam der Albaner zum 100. Mal zum Einsatz seit seinem Debüt im Jahr 2015 und krönte seinen Auftritt mit einem Dreierpack beim FSV „Lahnlust“ Buchenau, die Partie endete mit 7:4 für Körbel und Co. Damit setzte sich die Nummer sieben der Tradi mit 31 Treffern wieder an die Spitze der internen Regionstorschützenliste, vor dem in Buchenau verhinderten Michael Thurk (30).

Für die Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft war es im Hinterland das neunte Spiel in diesem Jahr, zum fünften Mal im Rahmen von „Eintracht in der Region“ waren die Adler in Hessen unterwegs. 1215 Zuschauer sahen bei der von der Eintracht, LOTTO Hessen und Medienpartner HIT RADIO FFH unterstützten und vom FSV „Lahnlust“ Buchenau durchgeführten Veranstaltung eine aufopferungsvoll kämpfende Ü40 des Gastgebers, die nach einem 1:5-Rückstand noch am Remis schnupperte, letztlich aber die Siegesserie der Frankfurter nicht stoppen konnte. Auch weil nicht nur Ervin Skela, der den Torreigen mit einem satten Schuss eröffnet hatte (32.), konstant trifft, sondern auch Matthias Hagner. Fünftes Regionsspiel für den Mittelhessen – fünfte Partie mit mindestens einem Tor.

Mit Alexander Meier netzte auch der ehemalige Bundesligatorschützenkönig, der aktuell als Trainer am NLZ und als EM-Botschafter zahlreiche Verpflichtungen hat und es sich aber trotzdem nicht nehmen lässt, für die Tradi aufzulaufen. Besonders groß war die Freude über dessen Zusage bei den Gastgebern. Hartmut Weigand, Mitorganisator des heimischen FSV, sagte: „Ich wurde immer und immer wieder gefragt, ob der ‚Fußballgott‘ nach Buchenau kommt. Dann kam der Kader der Tradi, wo er mit drinstand. Wir sind sehr froh über seinen Besuch hier im Dautphetal.“

Cimen fiebert Duell gegen U21 entgegen

Mit Daniyel Cimen ist ein weiterer Tradispieler auch als Cheftrainer gefordert, der ehemalige DFB-Pokalfinalist mit der Eintracht steht beim amtierenden Hessenligameister FC Gießen an der Seitenlinie. „Wir hatten zwei gute Jahre, doch mit dem Aufstieg haben wir nicht gerechnet“, kommentierte Cimen, Adlerträger von 2002 bis 2006, die vergangene Saison des FCG. Seine Truppe setzte sich zusammen mit Co-Trainer Michael Fink, ebenso früherer Eintrachtler, am Ende durch und stieg in die Regionalliga Südwest auf, wo er in der kommenden Runde auf die U21 der Eintracht treffen wird.

„Das wird ein hartes Stück Arbeit für uns, wir hoffen natürlich auf viele Zuschauer, gerade auch aus dieser Region hier“, sagte er am Stadionmikrofon bei FFH-Moderator Marius Franke. Innenverteidiger Cimen stand in Buchenau in der Startaufstellung und musste nach seiner Auswechslung dabei zusehen, wie ein wiedererstarkter Gegner mit einem überragend aufgelegten Timo Bernhardt mächtig aufdrehte und kurz vor Schluss an der Sensation schnupperte. Nachdem Skela auf 5:1 gestellt hatte (55.), gelang Bernhardt ein lupenreiner Hattrick – nur noch 5:4. Skela und mit Michael Guht ein weiterer Mittelhesse brachten den Sieg für die Eintracht-Tradi nach Hause.

Investitionen in die Zukunft

Die Partie, für die der ehemalige Turnweltmeister Eberhard Gienger den Spielball mit dem Fallschirm aus der Luft brachte, hatte mit dem symbolischen Anstoß des 94-jährigen Max Hansen begonnen. Er ist ältestes Mitglied des FSV „Lahnlust“ Buchenau und großer Eintracht-Fan. Doch bevor es so weit war, betonte Charly Körbel den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft: „Wir haben eine tolle Truppe zusammen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn mehrere Generationen im Team zusammenkommen.“

Das beim Eintracht-Tag erwirtschaftete Geld kann der Verein aus Mittelhessen gut gebrauchen, in der Vergangenheit wurde mit voller Teamstärke das Vereinsheim errichtet: „Wir wollen die Einnahmen für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nutzen,“ sagte Weigand.

Im Vorfeld des Ü40-Duells trainierte die Fußballschule zwei Stunden mit 40 Kids des Vereins. Das Trainerteam war mit den vier ehemaligen Profis Lise Munk, Alexander Conrad, Cezary Tobollik und Manfred „Manni“ Binz prominent besetzt. Ihr Können konnten die Kids bei den Stationen Torschuss, Technik, Spielform und Funino unter Beweis stellen. Anschließend fungierten sie als Einlaufkinder und konnten nach Abpfiff auf Autogrammjagd gehen. Bürgermeister Marco Schmidtke lobte die Arbeit der Fußballschule: „Man hat gesehen, dass die Kids das sehr gut angenommen haben.“

Insgesamt wurde der Eintracht-Tag im Hinterland sehr gut angenommen. Der Eintracht-Tross zieht nun weiter nach Leeheim. Im Riedstädter Stadtteil ist am Samstag um 15.30 Uhr Anpfiff für die nächste Station im Rahmen von „Eintracht in der Region“.